Schweizer Frauen an der Women's EURO

Vieles lastet auf den Schultern von Crnogorčević und Wälti

Ana-Maria Crnogorčević und Lia Wälti

Welches Gesicht zeigt unser Frauen-Nationalteam an der Women’s EURO? Wo liegt die Wahrheit? Dies ist die grosse Frage, welche die Fans vor dem ausverkauften Eröffnungsspiel am 2. Juli im Basler St. Jakob-Park gegen Norwegen beschäftigt.

Zuletzt fehlte den Frauen ganz klar die Konstanz. Ergebnisse wie das 0:4 gegen Frankreich oder das 0:6 gegen Deutschland geben wenig Hoffnung auf ein erfolgreiches Abschneiden der Schweizerinnen an ihrer Heim-EURO, doch dazwischen gibt es auch Hoffnung. Beim 0:1 in England und Norwegen oder in der ersten Hälfte in Island zeigte das Team von Cheftrainerin Pia Sundhage, dass Potenzial vorhanden ist, um die Gruppenphase erfolgreich zu überstehen und sich für die Viertelfinals zu qualifizieren.

Was sagen die Resultate aus?
Die Cheftrainerin hat in den letzten Monaten vieles versucht, das Team immer wieder verändert und zahlreichen Spielerinnen mit keiner oder ­wenig Erfahrung auf internationalem Parkett die Möglichkeit gegeben, sich zu präsentieren. Die Jungen wie Sidney Schertenleib, Iman Beney, Smilia Vallotto, Noemi Ivelj oder Naomi Luyet haben diese Chance gepackt und sich mit guten Leistungen für weitere Nominationen empfohlen, wobei Naomi Luyet leider bereits aus dem Kader ausgeschieden ist. Sie verpasste beim Meister YB Frauen wegen einer Verletzung die gesamte Rückrunde und gab erst im zweiten Playoff-Finalspiel beim 2:1-Sieg gegen die GC-Frauen ihr Comeback. Offenbar befand Nationaltrainerin Pia Sundhage ihre Fitness noch nicht genügend  gut für einen Einsatz an der EURO. Schade.

Die Wichtigkeit der Erfahrenen
Dass sich einige Junge in den Vordergrund spielen konnten, ist auch im Hinblick auf die Zeit nach der EURO erfreulich. Doch vorerst bleibt die Hauptverantwortung bei den erfahrenen Spielerinnen. An ihnen liegt es, voranzugehen, die Jungen mitzureissen, sie mit Leidenschaft zu führen und zu unterstützen. Die Mischung zwischen Erfahrung und Jugend muss stimmen, das weiss niemand besser als die Trainerin, die im Frauenfussball an Routine nicht zu übertreffen ist. «Die besten Spielerinnen Europas sind in der Schweiz zu beobachten. In den Ländern, die zuletzt die EURO durchgeführt haben, hat man gesehen, welche Auswirkungen ein solcher Grossanlass hat. Es wurde ein richtiges Feuer ausgelöst und die Anzahl der Fussball spielenden Mädchen hat sich innert kurzer Zeit verdoppelt», sagt Lia Wälti, die bei YB das Fussball-ABC erlernt hat. «Die Motivation, die EURO erfolgreich zu gestalten, ist im ganzen Team und im Staff gross.»

Captain Lia Wälti, Arsenal WFC
Die Bernerin ist das Herz und die Seele des Teams. Als Dreh- und Angelpunkt im defensiven Mittelfeld versteht sie es, das Spiel schnell zu machen oder zu verlangsamen, je nachdem, was gerade notwendig ist. Sie ist beidfüssig, hat das Auge für die Spielentwicklung und ist auf dem Feld der verlängerte Arm von Trainerin Pia Sundhage. In taktischer Hinsicht ist sie ein Fuchs, nach ihren Stationen in der Bundesliga ist sie wie bei Arsenal eine der wichtigsten Spielerinnen. Von ihr wird vieles, wenn nicht alles abhängen, ob die Schweiz eine erfolgreiche EURO bestreiten wird. In Sachen Spielübersicht erinnert Lia Wälti an verschiedene Weltklassespieler wie beispielsweise den Kroaten Luka Modric, Weltfussballer 2018 und sechsfacher Champions League-Sieger.

Luana Bühler, Tottenham Hot­spur WFC
Mit ihrem Wechsel von Hoffenheim in die englische Women’s National League hat die Chefin der Schweizer Abwehr nochmals einen Schritt nach vorne gemacht. Mit 29 Jahren befindet sie sich im besten Alter für eine Fussballerin, ist routiniert und doch noch spritzig und schnell. Mit ihrer Spielweise erinnert sie stark an den früheren Nationalspieler Patrick Müller, der die herausragende Gabe besass, jede Aktion des Gegners vorauszuahnen und stets am richtigen Ort zu stehen, noch ehe der Ball dorthin kam. Viel wird von ihrer Leistung abhängen, ob die Schweizer Abwehr die Stürmerinnen aus dem Norden wird in Schach halten können.

Ana-Maria Crnogorčević, Seattle Reign FC
Obwohl die Thunerin im Oktober bereits 35 Jahre alt wird, hat sie von ihrer Schnelligkeit nichts eingebüsst. Wer sich das Palmares der Thunerin mit kroatischen Wurzeln anschaut, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schweizer Rekordnationalspielerin, Schweizer Rekordtorschützin, dreifache Champions League-Siegerin, viermal spanische Meisterin, dreifache spanische Cupsiegerin, Cupsiegerin in Deutschland und der Schweiz, Torschützenkönigin in der Schweiz – wir freuen uns auf das 75. Jubiläumstor der Stürmerin, die auch hin und wieder in der Abwehr eingesetzt wird. Sie versteht es, im Angriff ihre jungen Nebenspielerinnen zu lancieren und zeichnet sich durch eine ausserordentliche Teamfähigkeit aus. Eine kopfball- und abschlussstarke Zweiwegstürmerin, die auch aktiv ist, wenn sich der Gegner in Ballbesitz befindet.

Foto: SVF

INFO

Die Spiele der Schwei

Mittwoch, 2. Juli, 21 Uhr
St.-Jakob Park Basel:
Schweiz – Norwegen

Sonntag, 6. Juli, 21 Uhr
Wankdorf Bern:
Schweiz – Island.

Donnerstag, 10. Juli, 21 Uhr
Stade de Genève, Genf:
Schweiz – Finnland.

Beendet die Schweiz die Gruppenspiele auf Platz 1 oder 2, trifft sie im Viertelfinal auf ein Team aus dem Quartett Italien, Spanien, Portugal, Belgien.

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