ANOUK UND ZOÉ VERGÉ-DÉPRÉ

Jetzt wollen sie gemeinsam Erfolge feiern

Auf Zoé (links) und Anouk Vergé-Dépré kommt viel Neues zu.

Die Profi-Beachvolleyballerinnen und Schwestern Anouk und Zoé Vergé-Dépré spannen zusammen. Gemeinsam wollen die als Team ZOUK auf die Tour gehenden Bernerinnen neben Ehrgeiz und Zielstrebigkeit auch Lebensfreude und Lockerheit ausstrahlen, denn ZOUK ist nicht «nur» ein Tanz aus Guadeloupe, der Heimat ihres Vaters, sondern bedeutet in kreolisch auch feiern.

Der Zufall wollte am Ende der vergangenen Saison, dass sowohl Anouk als auch Zoé ihre langjährigen Partnerinnen verloren. Joana Mäder, Anouks Mitspielerin, legt eine Auszeit ein, die zu einer Baby-Pause wurde, Esmée Böbner, die an Zoés Seite tätig war, hat ihre Karriere beendet. 

So kam, was sich Sandra und Jean-Charles, die Eltern der Vergé-Dépré-Schwestern und ihr ganzes Umfeld schon lange erhofft hatten: Die beiden spannen zusammen und gehen in dieser Saison erstmals gemeinsam auf die Beach Pro Tour Elite. Dies zwar mit etwas Verspätung, weil sich Anouk im Trainingslager in Brasilien eine offene Luxation des Zehens, was sogleich einen operativen Eingriff erforderte, um Bänder und Kapsel zu reparieren. «Ich bin noch nicht zu hundert Prozent fit, doch seit wir gegen Ende März das gemeinsame Training aufgenommen haben, geht es aufwärts, kann ich die Belastung steigern und wieder explosive Bewegungen machen», sagt Anouk an der Präsentation des Teams ZOUK in Bern.

So entstand das Team ZOUK
Für die Schwestern geht es in Zukunft darum, Privates und Geschäftliches streng zu trennen, auch deshalb überlegten sie sich, ob der gemeinsame Weg der Richtige ist. Zoé: «Der Gedanke, zusammen zu spielen, geisterte schon lange in meinem Hinterkopf, doch ich stelle mir immer die Frage ‹will ich das, wie wirkt sich das auf unsere Beziehung aus?› Als wir nach mehreren Gesprächsrunden sicher waren, steckte ich Anouk einen Zettel mit der Frage ‹Willst du meine Beachpartnerin werden?› zu, versehen mit drei Kästchen zum Ankreuzen, ja, nein, vielleicht.» Anouk beantwortete die Fragen mit einem klaren «yes» und legte den Zettel zusammen mit Schokolade in Zoés Briefkasten. Das neue Team ZOUK war geboren und der langgehegte Wunsch der Eltern endlich in Erfüllung gegangen.

Für die beiden Spitzen-Beachvolleyballerinnen ergibt sich eine neue Situation. «An der Seite der eigenen Schwester werden die schönen Momente noch schöner, die schwierigen noch schwieriger, denn als Schwestern ist man emotional noch stärker verbunden, als dies mit einer anderen Partnerin der Fall ist», sagt Zoé. Und Anouk ergänzt: «Dass wir nur wenige Worte brauchen, um zu kommunizieren, weil wir voneinander wissen, wie wir funktionieren.»

Die Hochs und Tiefs der vergangenen Saison haben beide verdaut. Monatelang lieferten sie sich einen harten Kampf um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris, den die sechs Jahre jüngere Zoé schliesslich hauchdünn gewann. «Ich kann viel Positives mitnehmen, es waren coole Emotionen, die ich erleben durfte», sagt Zoé, die bei Olympia bis in den Viertelfinal vorstiess. Die Nicht-Qualifikation für Paris hat Anouk weggesteckt. «Es hat geschmerzt, dass wir nicht dabei sein konnten», sagt die Ältere, die in Tokio 2021 Olympiabronze holte. «Der Neustart tut mir gut, doch es gilt, die Erwartungen zu Beginn nicht allzu hoch zu schrauben.» «Wir haben zuletzt hart gearbeitet, technisch und individuell und ich bin gespannt auf die Wettkämpfe. Die Vorfreude ist gross, wir wollen schauen, was wir im Wettkampf umsetzen können», sagt Zoé.

Geduld üben
Auf das neuformierte Duo Vergé-Dépré kommt viel Neues zu, auch ein neues Coaching-Team betreut die Schwestern. Während Anouk schon mehrere Trainerwechsel hinter sich hat, muss sich Zoé erstmals mit neuen Coaches zurechtfinden. «Ich bin offen, kann mich sicher noch verbessern und sehe eine Riesenchance, von neuen Trainern einiges zu lernen», sagt Zoé. «Es gilt, sich zu finden, sich kennenzulernen, es ist manchmal bei technischen Umstellungen wie ein Schritt zurück auf Juniorenstufe. Wir haben die langfristige Vision im Kopf, dass unser Spiel schneller und präziser werden soll, das motiviert mich», ergänzt Anouk.

Denis Milanez, Co-Coach, mahnt ebenfalls, sich in Geduld zu üben und zu Saisonbeginn nicht zu viel zu erwarten. «Viel ändern müssen wir nicht, wir wollen Kleinigkeiten optimieren und nur leichte, aber effiziente Sachen korrigieren. Die Zusammenarbeit wird von Tag zu Tag besser, für mich ist es eine grosse Herausforderung und Freude, mit diesen beiden Spitzenspielerinnen zusammenarbeiten zu dürfen.» 

Foto: Nicolas Moor

PERSÖNLICH

Anouk Vergé-Dépré wurde am 11. Februar 1992 in Bern geboren. Sie spielte für Volley Köniz und Sm’Aesch Pfeffingen. Seit 2009 ist sie Profi-Beach-Volleyballerin. Zusammen mit Joana Mäder wurde sie 2020 Europameisterin, 2021 in Tokio Olympia-Bronzemedaillengewinnerin und Team des Jahres. Neu spielt sie zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Zoé.

Zoé Vergé-Dépré wurde am 23. Februar 1998 in Bern geboren. Sie spielte für Volley Köniz und wechselte 2017 zum Beachvolleyball. An den Olympischen Spielen 2024 in Paris stiess sie mit ihrer Partnerin Esmée Böhmer in die Viertelfinals vor, an den Europameisterschaften in Holland gewann sie Bronze. Neu spielt sie zusammen mit ihrer älteren Schwester Anouk.

INFO

Team ZOUK

Unter dem Namen Team ZOUK starten die Schwestern Zoé und Anouk Vergé-Dépré erstmals gemeinsam in eine Saison. ZOUK beinhaltet einerseits den Anfang des Vornamens von Zoé und die letzten zwei Buchstaben von Anouk, ist andererseits aber auch die Bezeichnung eines Tanzes und eines Musikstils, der seine Wurzeln auf den französischsprachigen Karibikinseln hat, speziell in Guadeloupe, der Heimat des Vaters der Vergé-Dépré-Schwestern.

INFO

Das Jahresprogramm
30. April – 3. Mai:
Emmi Caffé Latte Beach Tour in Zürich
21. – 25. Mai:
Beach Pro Tour Futures in Spiez
28. Mai – 1. Juni:
Beach Pro Tour Elite in Ostrau
11. – 15. Juni:
Beach Pro Tour Challenge in Alanya
25. – 29. Juni:
Beach Pro Tour Challenge in Stare Jablonki
2. 6. Juli:
Beach Pro Tour Elite in Gstaad
30. Juli – 3. August:
Europameisterschaft in Düsseldorf
13. – 17. August:
Beach Pro Tour Elite in Montreal
27. – 31. August:
Beach Pro Tour Elite in Hamburg
26. – 21. September:
Beach Pro Tour Elite in Brasilien*
24. – 28. September:
Beach Pro Tour Elite in Brasilien*
22. – 26. Oktober:
Beach Pro Tour Elite in Kapstadt
28. Oktober – 1. November:
Beach Pro Tour Elite in Doha
14. – 23. November:
Weltmeisterschaft in Adelaide

* Städte noch nicht festgelegt

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