Im Spitzenspiel der Gruppe 1 der 2. Liga kommts zum Derby zwischen dem FC Weissenstein und der AS Italiana. Italiana gewinnt knapp – aber verdient mit 2:1. Drei Runden vor Schluss stehen die Zeichen auf Aufstieg.
«Es ist sicherlich noch viel zu früh, um über einen möglichen Aufstieg zu sprechen», meint Italianas Alim Volina nach dem Spiel. Noch sind drei Runden zu spielen. Aber die AS Italiana liegt drei Punkte vor Breitenrain und hat beide Direktbegegnungen gewonnen. Deshalb reichen zwei Siege für den Aufstieg in die 2. Liga inter.
Das Spitzenspiel gegen den FC Weissenstein ist eine enge Kiste. Eine oder zwei Entscheidungen weniger gegen den FCW, und das Spiel hätte kippen können, meint denn auch Weissensteins Nils Messerli. Italiana gewinnt aber nicht nur durch Glück, «sicherlich auch mit dem Willen», so Volina.Offensiv brilliert Italiana definitiv nicht. Den beiden Flügelspielern, Simeone Kleiner und Luc Jordi, die beide schon neun Tore erzielten, gelingt wenig. Vor allem Jordi geht fast ein bisschen unter; er kommt auf keine 20 Ballkontakte. Kleiner ist aktiver und oft am Ball, aber auch er kann kaum Akzente setzen.
Dafür liefert Mittelstürmer Canelli ab. In der 13. Minute zimmert er das Leder per direktem Freistoss in den Winkel. Zwar schiesst er in die Torhüterecke, aber FCW-Keeper Schmid kann nur zusehen, wie der Ball zum 1:0 in die Maschen fliegt.
Weissenstein überzeugt im Pressing. Das Team, das sieben von neun Rückrundenspielen gewonnen hat, kommt im gesamten Spiel auf zehn Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte. Das Problem: Nicht einmal können sie diese in ein Tor ummünzen. Dennoch fällt in der 31. Minute das 1:1 – per Elfmeter.
Hitzige zweite Hälfte
In der Pause muss Innenverteidiger Alim Volina angeschlagen vom Platz. Ein Rückschlag für die AS Italiana. Auch ohne ihn verteidigen die Gäste aber gut. Mehr noch, es ist Innenverteidiger Santos Barbosa, der in der 61. Minute eine Flanke von Linksverteidiger Galiffa zum 2:1 einnickt. Wieder nach einem Freistoss.
Nach dem 2:1 bringt der FC Weissenstein keinen einzigen Schuss mehr auf das gegnerische Tor. Stattdessen prägen Unkonzentriertheiten und Aussetzer das Spiel der Gastgeber. Über 70 Minuten sind gespielt, als Florin Wyss gleich zwei Gelbe in kurzer Folge sieht – beide wegen Reklamierens. Tief in der Nachspielzeit ereilt den Trainer des FCW dasselbe Schicksal: Auch er wird wegen Meckerns vom Platz gestellt. Nahezu jede Entscheidung des Schiedsrichters wird lautstark kritisiert.
Es wirkt, als hätte die AS Italiana –
die auf demselben Platz ihre Heimspiele austrägt – vergessen, dass sie eigentlich noch ein Tor erzielen könnte. Selbst der Teamarzt von Italiana fällt mehr auf als ihre Offensiv-Abteilung: Mit leidenschaftlichem Sprint eilt er über den Platz, sobald ein Spieler behandelt werden muss.
So gewinnt Italiana dieses Spiel – unspektakulär, aber effektiv. Während der Klub nun kurz vor dem Aufstieg steht, geht es für Weissenstein sportlich um nichts mehr. Zumindest offiziell. Nils Messerli betont: «Wir wollen uns noch den dritten Platz holen.»
Dazu müssten sie am Mittwochabend gewinnen, wenn sie um 20 Uhr zuhause auf Köniz treffen. Zeitgleich peilt Italiana auswärts in Meiringen den nächsten grossen Schritt in Richtung Aufstieg an.
Foto: Dan Zaugg