Futsal Minerva ist Meister

Eine Klasse für sich

Domenico Costamanha (Minerva) lässt Mobulu-Goalie Philipp Aranya keine Chance und trifft zum 8:1.

Seit sechs Jahren ist die Futsal-Meisterschaft fest in den Händen von Futsal Minerva. Fünf der bisher erreichten acht Meistertitel holten sich die Minervaner in den letzten sechs Jahren. Wäre Corona in den Jahren 2020 und 21 nicht dazwischengekommen, hätte Minaerva wohl soeben den zehnten Titelgewinn feiern können. 

Beobachter behaupten, die Futsal-Meisterschaft sei aufgrund der Überlegenheit Minervas bereits entschieden, ehe der erste Ball freigegeben wird und die Minerva-Spiele besässen für Zuschauer den Spannungsgrad eines U-Boot-Rennens. Doch Präsident Miro Prskalo widerspricht vehement. Selbst am Tag nach dem Titelgewinn und den bis in die Morgenstunden dauernden Feierlichkeiten lässt er diese These nicht gelten, obwohl sein Team die Meisterschaft ohne Niederlage absolvierte und in den Playoffs Kantersieg an Kantersieg reihte. «Mobulu Futsal Uni Bern und AS Charmilles sind durchaus ernstzunehmende Gegner und es braucht immer eine Topleistung, um diese Teams zu bezwingen.»

Neuer Modus
Grössere Spannung erwartet der Präsident, sechssprachiger Rechtsanwalt, auch vom neuen Modus, der ab kommender Saison gilt. «Die oberste Spielklasse wird auf zwölf Teams erweitert, mit Bulle Futsal’s und Jester 04 Baden steigen zwei ambitionierte Teams in die Premier League auf. Nach einer Einfachrunde wird die Tabelle in eine Meistergruppe (mit den ersten Sechs) und eine Abstiegsgruppe unterteilt, in der je ein Hin- und Rückspiel stattfinden. Diese Modus-Neuerung wird für zusätzliche Spannung und mehr interessante Spiele sorgen.»

Europäische Ambitionen
Doch das Interesse von Prskalo, seinen Vorstandskollegen und der Trainercrew beschränkt sich nicht allein auf die nationale Meisterschaft. «Wir wollen uns so rasch als möglich unter den besten 16 Teams Europas etablierten, dies muss unser Ziel sein», so der ambitionierte Präsident. Wer die Kräfteverhältnisse in Europas Futsal kennt, weiss, dass dies selbst für den Klassen-Primus in der Schweiz ein schwieriges Unterfangen ist. Klubs aus Spanien und Portugal sind auf Champions League-Titel abonniert, Konkurrenz erwächst ihnen hin und wieder aus Russland oder Kroatien. Wer hier mithalten will, braucht Klasse auf dem Feld und Rahmenbedingungen, die es erlauben, Spitzenspieler zu verpflichten. Bei Minerva sind derzeit 107 Sponsoren und Partner an Bord, die mithelfen wollen, dass der Klub den Abstand zu den besten Teams in Europa weiter verringern kann. 

Drei namhafte Zuzüge
Hatte Minerva vor Beginn der abgelaufenen Saison nicht weniger als sieben Abgänge zu beklagen, wird es diesmal weniger Wechsel geben. Während Fabio Soares nach elf Jahren und sechs Meistertiteln mit Minerva seine Karriere beendet und Tilen Gajser (dreifacher Torschütze im ersten Finalspiel) aus beruflichen Gründen in seine Heimat Slowenien zurückkehrt, sucht Daniel Machado eine neue Herausforderung. Neu zu Minerva stossen Ryan Nunes Lima, ein Brasilianer, Antonio Fernandez aus Spanien – ein weiterer noch nicht definitiver Zuzug steht kurz vor dem Abschluss.

Frauen und Nachwuchs
Neben der ersten Mannschaft werden bei Minerva auch die Frauen immer stärker. In der vergangenen Saison qualifizierte sich das Team für den Cupfinal und schloss die Meisterschaft auf Platz 2 ab. Nicht nur den Frauen wurde in den letzten Jahren grössere Aufmerksamkeit geschenkt, auch der Nachwuchs wird gepflegt. Da ist einmal die Lettra Design Kids League, eine Meisterschaft, an der zuletzt 31 Teams unterteilt in fünf Alterskategorien zwischen acht und fünfzehn Jahren teilnahmen, da sind auch die Trainings, welche Minerva-Spieler mit dem Nachwuchs von YB, dem FC Wyler und dem FC Goldstern durchführen, wobei die Youngsters in technischer Hinsicht rasch Fortschritte erzielen, weil die Trainings auf engem Raum stattfinden und deshalb die Ballkontakte häufiger sind. «Auch hier werden wir weitere Schritte machen. In der kommenden Saison sollen auch Mädchenteams dabei sein», weiss Miro Prskalo.

Foto: Daniel Zaugg

Minerva futsal dz 52
Futsal Minerva feiert seinen 9. Schweizer Meistertitel.

INFO

Futsal Minerva
Der Schweizerische Fussballverband führt seit 2006 eine eigene Futsal-Meisterschaft durch. Futsal Minerva wurde 2010 gegründet, im gleichen Jahr Nationalliga-B-Meister und stieg in die Nationalliga A auf. Bisher feierte Minerva acht Mal den Schweizermeistertitel.  (2012/13/17/19/22/23/24/25). Drei Cupsiege (2023/24/25). Drei Aktivmannschaften (Premier League und 1. Liga) und ein Frauenteam (Women League). Futsal Minerva führt unter anderem bei Junioren des BSC Young Boys Trainings durch und bringt in der Minerva Fussballschule interessierten jungen Bernerinnen und Bernern Futsal näher.

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