Am 16. Mai 2025 heisst es Ärmel hochkrempeln und neugierig sein: An der ersten Industrienacht Köniz öffnen sechs Firmen ihre Tore und zeigen, was hinter den Kulissen wirklich läuft. Insbesondere interessant auch für Schülerinnen und Schüler. Warum braucht es eine Industrienacht, wollten wir von Gemeindepräsidentin Tanja Bauer wissen.
Köniz wächst, insbesondere auch wirtschaftlich. Wo tüftelt, produziert und entwickelt wird, ist es spannend. Damit das auch die Öffentlichkeit hautnah erleben kann, laden sechs Unternehmen am 16. Mai zur Entdeckungstour. Ob Hightech-In-strumente, E-Bike-Schmieden oder leuchtende Spezialeffekte: hier gibt’s Industrie live und in Farbe. Es wird fleissig gestanzt, gelötet und programmiert.
Innovative Perspektiven
Genau das möchte Gemeindepräsidentin Tanja Bauer ihrer Bevölkerung näherbringen: «Unsere Wirtschaft ist enorm innovativ und gerade auch die Industrie bietet eine breite Palette an Perspektiven für die berufliche Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler.» Denn vielen Menschen sei gar nicht bewusst, dass unzählige Produkte für das tägliche Leben in Köniz produziert würden. «Ob Velos, die in die ganze Welt exportiert werden, Innovationen in der Medizinaltechnik oder der berühmte Cementit. Es ist doch faszinierend, einmal mit eigenen Augen zu sehen, wie all diese Produkte hergestellt werden», führt Tanja Bauer weiter aus. Aber würde man denn am Tag nicht besser sehen als nachts? Warum also nicht einen Industrietag? «Die Nacht ist nur dunkel, bis wir die Werkstore öffnen!», sagt die Gemeindepräsidentin mit einem Schmunzeln und erklärt: «Das Format der Industrienacht haben nicht wir erfunden, das gab es schon. Zum Beispiel in Burgdorf, wo sich Unternehmen auf diese Weise insbesondere auch für den Nachwuchs präsentieren wollen. «Es geht natürlich vor allem auch darum, gerade für die technischen Berufe Fachkräfte gewinnen zu können und Schüler und speziell auch Schülerinnen auf diese spannenden beruflichen Möglichkeiten aufmerksam zu machen.»
MINT-Talente gesucht!
Der nach wie vor geringen Beliebtheit von MINT-Berufen – also Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – bei Mädchen wolle man so ebenfalls entgegenwirken. «In Schulen, Medien und im direkten Umfeld fehlen oft weibliche Vorbilder. Wenn Mädchen keine Ingenieurin, Informatikerin oder Physikerin kennen, erscheint der Weg dahin weniger vorstellbar», erklärt Tanja Bauer. Deshalb würden die sechs Betriebe während der Industrienacht auch besonders darauf achten, dass Frauen, die bei ihnen arbeiten, ihre Berufe präsentieren. «Ausserdem erfahren die Besuchenden, welche Fachkräfte besonders gesucht sind und welche Innovationen den jeweiligen Betrieb einzigartig machen.» Deshalb seien die Unternehmen auch schon am Nachmittag für Schülerinnen und Schüler geöffnet. Und im Rahmen des Programms «Eltern@Wirtschaft» erhalten auch interessierte Eltern die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Kindern Betriebe zu entdecken.
Fokus Industrieunternehmen
Nach welchen Kriterien wurden denn die teilnehmenden Betriebe ausgesucht? «Wir mussten uns auf einen Perimeter beschränken, der gut mit einem Shuttlebus zu erreichen ist», erklärt Tanja Bauer. «Deshalb haben wir uns für diese erste Nacht hauptsächlich auf das Wangental fokussiert und wollen vor allem die dort ansässigen Industriebetriebe zeigen. Je nachdem, wie gut dieser Anlass ankommt, wollen wir eine solche auch weiterhin durchführen. Und mit wir meine ich den frisch gegründeten Förderverein Industrienacht Köniz, der neben der Gemeinde Köniz aus dem HIV der Region Bern, KMU Köniz und dem Lehrstellennetz besteht.» Denn gerade auch für die Berufsbildung sei es entscheidend, dass die Bevölkerung wisse, was es hier unmittelbar vor Ort für interessante Berufe zu erlernen gäbe. «Ich freue mich sehr und bin gespannt auf die Feedbacks.»
Hotspot Vidmarhallen
Die offizielle Eröffnung wird am 16. Mai um 17 Uhr in den Vidmarhallen stattfinden, auch Wirtschaftsdirektor Christoph Amman wird vor Ort sein. «Hier kann man sich schon mal mit Informationen eindecken, und natürlich wird auch für das leibliche Wohl gesorgt», so die Gemeindepräsidentin. Von hier aus starten dann auch die Shuttlebusse zu den Betrieben, bequem und gratis.
Neugierig? Dann nichts wie los an die Industrienacht in Köniz. Ein Abend voller Entdeckungen und einer wichtigen Erkenntnis: Industrie-Jobs können ziemlich cool sein!
Foto: Daniel Zaugg
